Pressemitteilung
Das Ende der brotlosen Kunst? EU-Parlament stimmt über Bericht zur Situation von Künstlerinnen und Künstler und den kulturellen Aufschwung der EU ab
Straßburg, 19.10.2021. Arme Künstlerinnen und Künstler gab es schon immer - Mozart, Vivaldi, Kafka, sie alle starben arm. Wie prekär für viele Kunstschaffende und Kulturtreibende die Lage wirklich ist, wurde erst durch die Corona Pandemie richtig deutlich.
Aus diesem Grund hat das Europäische Parlament den Bericht über die Situation der Künstlerinnen und Künstler und den kulturellen Aufschwung in der EU angenommen. Manuela Ripa (ÖDP): „Damit stoßen wir die längst überfällige Reformation des Kulturbereichs an. Es ist die Pflicht der EU-Kommission und der Mitgliedstaaten die Arbeitsbedingungen im Kultursektor zu verbessern und für einen verstärkten Schutz der künstlerischen Freiheit zu sorgen.“ Live-Shows wurden abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben; Galerien, Museen und andere kulturelle Einrichtungen geschlossen. Auch als andere Sektoren wiedereröffnet wurden, war die Kultur- und Kreativbranche weiterhin stark von Maßnahmen zur sozialen Distanzierung und den Sicherheitsanforderungen von Covid-19 betroffen.
Der Bericht des Kultur- und Bildungsausschusses liefert nun die Grundlage der langersehnten Hilfe für die Kreativwirtschaft. Neben einer Bestandsaufnahme der Auswirkungen der Corona Krise, präsentiert der Bericht Wege, wie die verschiedenen Herausforderungen angegangen werden können.
„Besonders wichtig ist ein EU-weiter Rahmen für die bisher prekären Arbeitsbedingungen und mehr soziale Sicherheit. Es darf nicht sein, dass Künstlerinnen und Künstler und freiberufliche Kulturschaffende bei einer Krise aus dem sozialen System fallen und sich keiner für sie verantwortlich fühlt“, betont Manuela Ripa. Zu besseren Arbeitsbedingungen zählt beispielsweise die Vereinfachung der grenzüberschreitenden Mobilität für Künstlerinnen und Künstler.
Weitere konkrete Forderungen des Berichts sind die umfassende Definition des Künstlerbegriffs sowie ein verstärkter Schutz der künstlerischen Freiheit und der Meinungsfreiheit. Auch verdient die Kultur einen Hinweis auf ihren besonderen Wert für die Gesellschaft als Ganzes und die Notwendigkeit einer angemessenen, kontinuierlichen finanziellen und strukturellen Unterstützung.
„Die Hilfe der Mitgliedstaaten und der Kommission ist von entscheidender Bedeutung für die Wiederherstellung des Sektors - Kunst, Kultur und Künstlerinnen und Künstler verdienen klare Leitlinien und den Schutz der Europäischen Union“, kommentiert EU-Abgeordnete Ripa.