Pressemitteilung
MdEP Manuela Ripa (ÖDP) fordert entschlosseneres Vorgehen beim Klimaschutz
Ripa zum neuesten IPCC-Bericht: „Wir müssen jetzt handeln!“
(Straßburg/05.04.2022): Die Europaabgeordnete Manuela Ripa von der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) nimmt den neuesten Bericht des Weltklimarats IPCC zum Anlass, um auf deutliche schärfere Maßnahmen zum Schutz des Klimas zu drängen. Die Politikerin zeigt sich sehr besorgt darüber, dass die CO2-Emmissionen im Jahr 2021 auf das höchste je erreichte Niveau gestiegen sind. Aber auch der Ausstoß von Methan, das ein stärkeres Treibhausgas ist als CO2, ist stark gestiegen. Um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, dürfen bis 2020 weltweit nur noch 30 Milliarden Tonnen CO2-Equivalente emittiert werden, was nur noch so halb so viele wären wie heute. Dazu die ÖDP-Politikerin: „Wie viele Weckrufe von Seiten der Wissenschaftler brauchen wir denn noch? Es ist jetzt oder nie, wenn wir die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzen wollen. Das Europäische Parlament hat bereits 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Aber die unmittelbare und starke Emissionsverringerung, die wir nun dringend bräuchten, ist derzeit leider nicht in Sicht.“
Die Europaabgeordnete betont, dass es nicht ausreicht, alleine auf technische Lösungen wie den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu setzen, um die Erderwärmung zu stoppen. Stattdessen führe an einer Änderung unseres Lebensstils kein Weg vorbei. Manuela Ripa erwähnt etwa die Landwirtschaft. „Mit einer stärker pflanzenbasierten Ernährung könnten wir nicht nur einen wesentlichen Beitrag zu einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen leisten, sondern würden auch die anderen Probleme, die mit der Massentierhaltung einhergehen, bekämpfen. Dazu zählt etwa die Nitratversuchung unseres Grundwassers, der Artenschwund oder die Entstehung multiresistenter Keime in der industriellen Landwirtschaft. Dass die Agrarindustrie jedoch nun den Krieg in der Ukraine dafür missbraucht, die dringend notwendige Agrarwende zu torpedieren, ist unredlich und schäbig.“
Ein ähnliches Muster habe sich, so Manuela Ripa, erst unlängst bei der Bund-Länder-Vereinbarung zum besseren Schutz der Moore gezeigt. Diese sind für den Klimaschutz wichtig, da der darin enthaltene Torf große Mengen an CO2 speichert. Zuletzt stammten etwa 53 Millionen Tonnen CO2-Emissionen aus entwässerten Moorböden. Strenge Vorgaben wurden jedoch durch die industrielle Landwirtschaft torpediert und die Bundesregierung ist vor der Agrarlobby eingeknickt. Die Europaabgeordnete fordert deshalb die Ausarbeitung einer kohärenten Strategie zum Moorschutz sowie auf EU-Ebene ein ambitioniertes EU-Renaturierungsgesetz. Die EU-Kommission hat die von ihr geplante Vorstellung für ein solches Gesetz Ende März leider verschoben. Lobbyverbände versuchen, mit dem Hinweis auf den Krieg in der Ukraine und eine angebliche Gefährdung der „Versorgungssicherheit“ eine umweltschützende Gesetzgebung zu verhindern.
Aber auch in anderen Bereichen müsse die Politik der Bevölkerung mehr Veränderungen zumuten. Doch Deutschland traue sich nicht einmal, ein Tempolimit auf Autobahnen einzuführen, obwohl damit erhebliche Mengen an Benzin und Diesel und damit auch an CO2 eingespart werden könnten. „Das Rasen weiterhin zu erlauben und zusätzlich noch einen Rabatt auf Benzin und Diesel einzuführen, ist das absolut falsche Signal“, so die ÖDP-Politikerin.
Die Europaabgeordnete ist überzeugt, dass ein entschleunigter Lebensstil mit weniger Treibhausgasemissionen das Wohlbefinden der Bevölkerung sogar erhöhen kann. „Das ‚Immer mehr‘ und ‚Immer weiter‘, das das Denken in unserer Gesellschaft bestimmt, hat nicht zu einer erhöhten Zufriedenheit der Menschen geführt. Im Gegenteil: immer mehr Menschen fühlen sich gestresst und haben psychische Probleme. Wenn wir uns aber von liebgewonnenen Statussymbolen und Gewohnheiten trennen, werden wir erkennen, dass darin auch eine Chance liegt“, so die Europaabgeordnete abschließend.