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Pressemitteilung

ÖDP Saar gegen Riegelsberger Südumgehung

Umgehungsstraßen tragen nicht zu umweltfreundlicher Mobilität bei

Die ÖDP wertet die Planung der Riegelsberger Südumgehung als wirtschaftliches und ökologisches Armutszeugnis. Während jede Bahnstrecke einer strengen Kosten-Nutzen-Prüfung unterzogen und selbst nach positiver Bewertung bestmöglich verhindert wird, nimmt die Landesregierung für Umgehungsstraßen sogar im Zuge der Klimakrise die offensichtlichsten Geld- und Flächenverschwendungen in Kauf.

So auch bei der genannten Ortsumfahrung, deren verkehrlicher Nutzen sich auf wenige Verbindungen beschränkt. Sie dient fast ausschließlich dem Straßenverkehr von Püttlingen Richtung A1 und verläuft mit geringem Zeitvorteil parallel zur Hauptstraße. Von den nördlichen Stadtteilen Püttlingens und einigen Riegelsberger Ortsteilen kommend hat man keinen Grund, nicht weiterhin über die Hauptstraßen in Riegelsberg zu fahren. Es ist also nicht einmal eine angemessene Entlastung der Ortsdurchfahrt zu erwarten.

Die Hauptprobleme des Autoverkehrs können nicht durch das Umfahren einzelner Orte gelöst werden. „Das lindert zwar in einem Ort geringfügig Lärm, Abgase und Staus, verfestigt aber den Verkehr, der dieselben Probleme woanders genauso verursacht. Viele andere Orte, die davon betroffen sind, bleiben außen vor. Besonders Saarbrücken muss vom Autoverkehr entlastet werden. Der Bau dieser Umfahrung, für die auch noch ein großes Stück Wald gerodet werden muss, ist keine brauchbare Lösung“, kritisiert die ÖDP. Gleichzeitig will das Land voraussichtlich 19 Millionen Euro dafür ausgeben und hat bereits 600 Tsd. € zu Planungszwecken bereitgestellt – dieses Geld kann alternativ verwendet werden, um den Eigenanteil an den im VEP vorgesehenen Bahnstrecken zu 20% zu finanzieren.

Um die Verkehrsprobleme zu lösen, darf der Autoverkehr nicht mehr als alternativlos betrachtet werden. Stattdessen muss Püttlingen als Hauptverkehrsziel der Strecke besser an das Bus- und Bahnnetz angebunden werden.

Umsteigefreie Regionalbusse sollten eingesetzt werden, um für möglichst viele Fahrten eine Alternative zum Auto anzubieten. Dadurch sollen einerseits wichtige Ziele in Saarbrücken, z. B. Universität und Hauptbahnhof, angefahren werden. Andererseits sollen auch Bahnhöfe erschlossen werden, um mit einer geschickten Abstimmung im Takt alle Orte an den Bahnstrecken mit wenigen Umstiegen und möglichst kurzen Fahrzeiten erreichbar zu machen. Zum Beispiel kann ein Regionalbus von Püttlingen über Riegelsberg, Fischbach und Sulzbach nach St. Ingbert fahren und so nicht nur als regionale Direktverbindung, sondern auch als Zu- und Abbringer für gleich fünf Bahnstrecken dienen.

Für einen attraktiven ÖPNV muss zudem die Tarifstruktur attraktiver werden. Die mäßigen Fortschritte der 2021 in Kraft tretenden Tarifreform müssen dringend weiter ausgebaut werden. Zudem muss der Radverkehr als Alternative zum Auto gestärkt werden.

Auch sollte ein Wiederaufbau der Köllertalbahn durch Püttlingen trotz mittlerweile hoher baulicher Hürden perspektivisch weiter verfolgt werden, weil dadurch eine wertvolle Anbindung an die nördliche Saarbahn-Strecke und die Saarstrecke bei Völklingen hergestellt werden kann.

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